Hallo Leute,

schön, dass ihr es auf meine Seite geschafft habt :)!

Hier geht es, was nicht sehr schwer zu erkennen ist,
um das Buch "Homo Faber" von Max Frisch.

Ich werde hier meine Eindrücke und meine Meinung zum
Buch veröffentlichen. Ich würde mich freuen wenn ihr eure Meinungen mit mir teilt ..
also los geht's
..

.. viel Spaß auf meiner Seite :)!

Freitag, 11. Juli 2014

Todessymbole im Roman



1. Das Spiegelmotiv

Grundsätzliche Vermeidung Fabers in den Spiegel zu schauen.

S. 11 " Mein Gesicht im Spiegel, ..., weiß wie Wachs, mein Gesicht, beziehungsweise grau und gelblich mit violetten Adern darin, scheußlich wie eine Leiche."

S. 98 "... und was mich irritierte, war lediglich der Spiegel gegenüber, Spiegel im Goldrahmen. Ich sah mich, sooft ich aufblickte, sozusagen als Ahnenbild, ..."

S. 170 "Die Diakonissen hat mir endlich einen Spiegel gebracht - ich bin erschrocken."

Verdrängung der dann zum Ausdruck kommenden Wahrheit (Anzeichen von Krankheit und Tod)

 
2. Die Zopilote

Aasfressende Vögel als Erinnerung an die Vergänglichkeit


S. 49 "Was Herbert nicht ertrug, waren die Zopilote..."


S. 53 "... Zopilote auf einem toten Esel..."

Wut und Abscheu der weißen Techniker (Herbert und Walter) auf die Tiere (Angst). 

 
3. Professor O. 

Spiegelungsfigur zu Faber: aus dem einstigen Vorbild wird ein Vorausdeuten auf das eigene Schicksal

S. 102 ".. Sein Gesicht ist kein Gesicht mehr, sondern ein Schädel mit Haut drüber ... muss aufpassen, dass ich nicht sage: Ich weiß, man sagte es mir, dass Sie gestorben sind."

S. 193 "In Zürich, als er neben mir stoppte und aus dem Wagen stieg, um mich zu begrüßen, erkannte ich ihn wieder nicht; genau wie das letzte mal: ein Schädel mit Haut drüber, die Haut wie gelbliches Leder ... sein Lachen wie bei einem Totenkopf..."

Technikkritik im Roman - Die Sicht Hannas

* Technik als Mittel der Distanzierung von der Welt und dem Leben
      - Erlebnisunfähigkeit 
      - Selbstbild des Technikers als Herr und nicht als Partner der Welt 

* Der Techniker als Verdränger des Todes und der Zeit 
      - Das Leben als zusammenhanglose und bedeutungslose Aufeinanderfolge von Ereignissen sehen.
        Dies verhindert Reifungsprozesse und verursacht Wiederholungszwang
      - Verdrängung des Todes führt zur Oberflächlichkeit im Leben
      - Inzest nicht als Zufall, sondern als Frage einer verfehlten Lebenshaltung 


 "Leben ist nicht Stoff, nicht mit Technik zu bewätigen."
(S. 170)

Mensch und Roboter


 
Mit dieser Gegenüberstellung möchte ich wieder darstellen, dass Walter Faber sehr von der Technik beeinflusst wird. 




"Du behandelst das Leben nicht als Gestalt, sondern als bloße Addition, daher kein Verhältnis zur Zeit, weil kein Verhältnis zum Tod."
(S.170) 

Donnerstag, 10. Juli 2014

Die Orte und ihre Symbolik

Die Wüste

Kargkeit, Wasserknappheit, extreme Witterungsverhältnisse, Versagen der Technik, Abgeschnittenheit vom Rest der Welt.


Der Dschungel

Pflanzen- und Tiervielfalt, Schönheit und Reichtum von Naturerscheinungen.
Leben in und mit der Natur.


New York

Inbegriffe einer industriell geprägten, modernen Großstadt (Wolkenkratzer).
Kaum Natur -> vom Menschen kultivierte Natur und großer Fortschritt.
Leben in einer von Menschen gemachten Welt.

Sonntag, 6. Juli 2014

Fazit der Reisen

Diese drei reisen haben Walter Faber grundlegend verändert.
Sein vorheriges rationales Weltbild hat er abgelegt und vorallem hat er durch Sabeth gelernt die Natur mit allen Sinnen wahrzunehmen. Nun ist Faber auch bereit sich mit dem nahendem Tod auseinander zu setzen und sich einer Operation zu unterziehen.

Dritte Reise

Auf seiner dritten und auch letzten Reise setzt Walter Faber sich mit dem Geschehenen auseinander. Er besucht seine Bekanntschaft Herbert Hencke im Dschungel und "Das Wiedersehen mit Parlenque machte mich grade zu froh.." (S.165). Er muss jedoch in Caracas ins Krankenhaus ".. wegen Magenbeschwerden" (S.170). Faber zieht Bilanz angesichts des nahenden Todes und gibt sein vorheriges Leben, indem er seinen Job kündigt, ganz auf. Somit auch sein Weltbild, denn sein Job bedeutete ihm alles.
Ihm wird bewusst, wie toll und wertvoll das Leben ist und sieht z.B. auch Hanna mit anderen Augen.
Es wird ihm schon bald bewusst, dass Sabeth nicht mehr kommt.
Auch besucht er Orte wo er schon war, um seine Fehler wieder gut zu machen.

Zweite Reise

Faber´s zweite Reise war die Europareise auf der er in Paris "zufälligerweise" wieder Sabeth im Louvre begegnete. Bei dieser Begegnung und dem Entschluss eine gemeinsame Reise fort zu führen, zeigen sich bei Faber erste Gefühle der Verliebtheit, die er nun nicht mehr unterdrücken kann, denn es zeigen sich Gefühle der Eifersucht ".. aber eifersüchtig machte." (S.101). Diese Liebes- und Bildungsreise hatte jedoch ein tragisches Ende. Sabeth hatte einen Unfall, den sie nicht überlebte. Faber erfährt auch, dass sie seine Tochter gewesen ist. Diese Reise ist ein Wendepunkt in Faber´s Leben, er verändert sich, indem er nicht nur auf die Technik fixiert ist sondern die Menschen und die Natur wahrnimmt, so wie sie wirklich sind. Er legt sein rationales Weltbild ab.

Erste Reise

Anhand der ersten Reise die in "... La Guardia, New York, mit dreistündiger Verspätung, infolge Schneestürme" (S.7) beginnt, bekommt der Leser eine Vorstellung über die Figur Walter Faber.
Schon auf der ersten Seite wird etwas über sein Weltbild deutlich, denn er "... war froh allein zu sein." (S.1). Auf den darauffolgenden Seiten wird Faber mit Ereignissen konfrontiert, die nicht seinem rationalen Weltbild entsprechen. Dadurch entwickelt er eine Abwehrhaltung dem gegenüber. Durch die Zwischenlandung in Houston und seinem dortigen Schwächeanfall (S.11) erkennt man die Angst- und Abwehrreaktion "Ich vermute, es kommt vom Neon-Licht..." (S.11). Durch diese Vorfälle bekommt Fabers Weltbild erste Risse bzw. erste Erschütterungen. Hauptgrund dieser ersten Erschütterungen war die beruflich bedingte Reise. Für die sich Faber zu einer Schiffs- statt Flugreise entschied. Auf dieser Schiffreise lernte er Sabeth kennen und erinnert sich dadurch wieder an seine Jugendliebe Hanna. Faber verliebt sich in Sabeth, zeigt aber immernoch Abwehrhaltung und möchte dies nicht zugeben und sucht vergeblich nach Gründen, die sein Verhalten erklären können.
Er vernachlässigt durch sie sogar seine Arbeit "Eigentlich hätte ich arbeiten sollen." (S.75), die für ihn eigentlich das Wichtigste ist.

Ich möchte euch das Buch hiermit ein wenig genauer erläutern und fange erstmal mit einer kleinen Zusammenfassung an.

Der Roman thematisiert in erster Linie die Technik, welche sowohl als Möglichkeit als auch als Bedrohung bewertet wird. Auch stellt das Problem der Geschlechterrolle einen wichtigen Aspekt da, welches eines der führenden gesellschaftlichen Themen zur Entstehungszeit des Romans war. 
Ebenso wird immer wieder der Bezug der Vergangenheit zu Gegenwart verdeutlicht, der von Rechtfertigungen für das geschehene begleitet wird. Hiermit wird auch eine ängstige Haltung gegenüber dem Tod vermittelt. Der Ingenieur Walter Faber, der alle Dinge völlig rational zu erklären weiß, stürzt mit einem Flugzeug in der Wüste ab. Hieraus entstehen drei, für ihn wichtige und bedeutsame Reisen, währenddessen er eine junge Frau kennen lernt, die - wie sich später heraus stellt - seine Tochter ist.
Erst deren Tod lässt ihn erkennen, dass neben Technik und Natur auch Emotionen und menschliche Beziehungen das Leben beeinflussen. Diese Erkenntnisse erlangt die Hauptfigur - Walter Faber - indem sie ihre Erlebnisse und Gedanken in einem Bericht niederschreibt.

Das Weltbild des Ingenieur´s Walter Faber



 Kamera
Versuch, Momente und Eindrücke für die Ewigkeit fest zu halten.
Verdrängung der Vergänglichkeit. 






Rasierer
Ständiges Ankämpfen gegen den wachsenden Bart. Er braucht ein Gefühl der Sauberkeit und des Wohlbefindens.
Ankämpfen gegen die Natur, denn Bartwuchs zeigt die Zugehörigkeit des Menschen zur Natur.









Hermes-Baby
Der eigentliche Zweck: Abfassung von Berichten.
Aber es ist auch ein Mittel mit dessen er das Erlebte verarbeitet und Zugang zu seinem Inneren findet. 


 Uhr
Festhalten von Tageszeiten.
Die Dokumentationspflicht wird ausgedrückt, dies zeigt den Hang zur Präzision 







Flugzeug
Überwindung der Grenzen, die die Natur dem Menschen gesetzt hat, mithilfe von Technik. 
Möglichkeit zur schnellen Überwindung von Zeit und Raum. 







Schachspiel
Strategie und Denkspiel.
Für ihn eine Ablenkung von der Natur. Aber auch ein Ausdruck von Distanz von anderen Menschen. Wunsch nach Rationalität und Logik. 




>>> FAZIT <<<
Die nutzung von technischer Geräte ist wesentlich für den modernen Menschen Walter Faber. 
Er braucht Kontrolle über seinen Alltag und für ihn steht der moderne Mensch in Widerspruch zu den Gesetzen der Natur (Dschungelnatur).

Hier habt ihr eine Übersicht der Beziehungen aller Hauptfiguren



Bis jetzt habe ich die Charakterisierung von Walter Faber, Ivy, Hanna und Sabeth veröffentlich.
Ich werde euch bald auch noch von Joachim Hencke, Herbert Hencke und Marcel eine Charakterisierung schreiben.